Osmium, das neueste Edelmetall

Jeder, der an Edelmetalle denkt, vor allem als Investition oder Besitz, denkt oft an Gold, Platin oder Silber. Doch seit einigen Jahren nimmt auch der Handel mit Osmium zu. Dieses Metall wurde bereits 1804 entdeckt, aber erst 2013 wurde es in kristallisirbar und damit wertvoll und leicht handelbar. Es ist das jüngste Edelmetall und wird das letzte sein, das auf den Markt kommt.

Osmium, das seltenste Edelmetall

Osmium wird nicht direkt abgebaut. Es ist ein Nebenprodukt der Platinverarbeitung, bei der aus zehntausend Tonnen Platin nur etwa 30 Gramm Rohosmium gewonnen werden. Das macht es zum seltensten Edelmetall auf unserem Planeten. Die Gesamtmenge, die in der Erdkruste vorhanden ist, beschränkt sich auf etwa 17 m³. Nur 1 m³ dieser Menge, also rund 22 Tonnen, kann effizient abgebaut werden. Durch einen komplizierten und geheimen Prozess wird das rohe Osmium zu einzigartigen Stücken kristallisiert.

Seine Seltenheit (Osmium ist das seltenste nicht-radioaktive Element) in Kombination mit seinen einzigartigen Eigenschaften – höchste Dichte und Wertdichte aller Metalle, nicht reproduzierbare Kristallstruktur – macht es zu einer interessanten langfristigen Investition, aber auch in der Schmuckindustrie verwendbar.

Kristallisierung und Zertifizierung des Edelmetalls

Rohes Osmium, der Osmiumschwamm, ist giftig, wenn es Sauerstoff ausgesetzt ist. Aber 2013 ist es Wissenschaftlern gelungen, Rohosmium zu einem sicheren Edelmetall zu kristallisieren. Deshalb ist Osmium erst seit 2014 auf dem Markt und seit der Gründung des ersten Osmium-Instituts in Deutschland im Jahr 2017 wird es immer beliebter. Während dieses Kristallisierungsprozesses wird jedes Stück vermessen, gewogen und mit hochauflösenden Mikroskopen in 2D und 3D gescannt und erhält einen achtstelligen Code, den Osmium Identifizierungs Code (OIC), der dann in der internationalen Osmium-Datenbank gespeichert wird. So kann seine Herkunft leicht identifiziert und überprüft werden. Es kann keine zweite identische Struktur geben. Und während Goldbarren prinzipiell mit Wolfram gefälscht werden können, gibt es kein Metall, das schwerer ist und die gleiche Dichte, aber einen geringeren Wert hat als Osmium. Es ist also unmöglich, einen gefälschten Osmiumbarren herzustellen.

Jeder Besitzer kann mit seinem OIC auf diese Datenbank zugreifen und die Scans mit dem physischen Osmiumstück vergleichen, um die Echtheit zu bestätigen. Das deutsche Osmium-Institut führt auch die Ausbildung und Zertifizierung von autorisierten Handelspartnern weltweit durch. Deshalb ist Osmium erst seit 2014 auf dem Markt und seit der Gründung des ersten Osmium-Instituts in Deutschland im Jahr 2017 wird das Edelmetall immer beliebter.

Osmium ist teurer und seltener als Gold

Osmium hat den Vorteil, dass man es physisch in die Hand nehmen kann. Man kauft es nicht einfach irgendwo auf Papier wie beispielsweise Aktien. Zunehmend ist es auch für Juweliere interessant. Seine Schönheit in kristalliner Form macht es immer beliebter für hochwertigen Luxusschmuck. Osmium wird zur Herstellung von Uhren, Ringen, Ohrringen, Halsketten und sogar Kopfhörern und vielem mehr verwendet. Außerdem kann Osmium im Gegensatz zu Gold nach der Verarbeitung nicht wieder eingeschmolzen und wiederverwendet werden, da es dabei seine Kristallstruktur und seinen einzigartigen „Fingerabdruck“ verlieren würde.

Gerade weil das Edelmetall so selten und der Markt noch neu ist, ist zu erwarten, dass Osmium langfristig an Wert gewinnen wird. Osmium ist nicht etwas, das man kauft und nach ein paar Monaten wieder verkauft. Es wird empfohlen, Osmium längerfristig zu halten, um danach Gewinne zu erzielen. In Zukunft wird sich dieser Markt aus Osmiumhändlern, Juwelieren, Goldschmieden und Herstellern, aber auch aus Investoren und Privatpersonen zusammensetzen.

Edelmetall
Edelmetall Osmium im harmonischen Zusammenspiel mit Gold
Quelle: Oslery GmbH

Herkunft des Rohstoffs

Osmium wird in Kanada, Russland oder Südafrika gefördert, wobei es in der Praxis heute hauptsächlich von zertifizierten Minen in Südafrika bezogen wird. Von dort aus wird das Rohprodukt in ein Labor in der Schweiz geschickt, wo es kristallisiert wird. Die wenigen Minen, die weltweit Osmium als vergesellschaftetes Beimetall mit Platinerz fördern, werden bald die Förderung einstellen müssen. Denn mit jedem Kilometer, den die Minengesellschaften tiefer in die Erdkruste vordringen müssen, wird das Rohprodukt immer teurer. Und irgendwann stehen die Kosten in keinem Verhältnis mehr zum Erlös.